Südsudanesische Basketballmannschaft nimmt erstmals an AfroBaskets teil

Der aus dem Südsudan stammende ehemalige NBA-Star Luol Deng bringt nun das Nationalteam seiner Heimat zu internationalem Erfolg. Das Team wird in diesem Jahr erstmals an der afrikanischen Basketballmeisterschaft teilnehmen.

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Südsudanesische Basketballmannschaft nimmt erstmals an AfroBaskets teil

Nachdem sich Luol Deng nach 15 Saisons für die Chicago Bulls und weiteren Teams aus der NBA zurückzog, wurde er zum Nationalcoach des südsudanesischen Basketballnationalteams. Er hofft, mit Basketball etwas in dem kriegsgebeutelten Land verändern zu können.  

Im Dezember 2020 gewann das südsudanesische Team nun erstmals genug Spiele, um sich für die afrikanische Basketballmeisterschaft „AfroBasket“ zu qualifizieren. Und das als Verein, der bis jetzt erst in wenigen internationalen Wettbewerben spielte! 

In den zehn Jahren, die es das Land Südsudan gibt, herrschte während der Hälfte der Zeit, also fünf Jahre lang, ein Bürgerkrieg. 200.000 Menschen starben in diesem Krieg. Und laut einer Studie der „London School of Hygiene and Tropical Medicine“ von 2018 starben etwa doppelt so viele Menschen an den Folgen des Krieges: an Hunger und Krankheiten. 

Luol Deng, der das Nationalteam zudem finanziert, hofft, dass der Sport das Land wieder zusammenbringen kann und das Image nach Außen verbessert. Er geht davon aus, dass einige Menschen durch den Stolz auf die Nationalmannschaft wieder neue Kraft bekommen.  

Albino Bol Dhieu, der Sport- und Jugendminister des Südsudans, glaubt ebenfalls daran. Er plant den Ausbau von Basketballplätzen und Sportzentren im Land. Allerdings steht weniger als ein Prozent des Staatshaushaltes für sein Ministerium zur Verfügung.  

Das südsudanesische Nationalteam ist durch die Leistungen der letzten Monate im Ranking der internationalen Basketball Federation auf den 98. Platz gestiegen. Im August startet die AfroBasket Saison und im Südsudan wird gehofft, dass der Erfolg des Teams junge Menschen davon überzeugen wird, Basketball zu spielen anstatt im Krieg ihr Leben zu riskieren.  

Es handelt sich um eine übersetzte Version des Artikels „Can basketball heal South Sudan?“ erschienen im Economist am 09.01.2021.