Welt-Malaria-Tag: Ein Impfstoff gibt Hoffnung 

Der Kampf gegen Viren hat nicht erst mit der Corona-Pandemie begonnen. Ein Blick auf andere Regionen der Erde beweist es.

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Welt-Malaria-Tag: Ein Impfstoff gibt Hoffnung 

Der Kampf gegen Malaria 

Die Corona-Pandemie hat vielen Menschen des Globalen Nordens gezeigt, welche massiven Auswirkungen Viren auf ihr Leben haben können. Dass der Kampf gegen verschiedenartige Viren nicht erst mit Covid-19 begonnen hat, beweist der Blick auf andere Regionen der Erde. Jährlich „gibt es rund 200 Millionen Malaria-Infektionen, überwiegend in Afrika.“ An der Infektion und ihren Folgen sterben jedes Jahr 400.000 Menschen, vor allem Kinder unter fünf Jahren. Afrikanische Länder verzeichnen 94 Prozent der weltweiten Malaria-Todesfälle. Daher wird am 25. April der globale Kampf gegen die Krankheit gewürdigt, die mehr als 3 Milliarden Menschen bedroht. Die Weltgesundheits-Versammlung, ein Organ der WHO, beschloss 2007 den Welt-Malaria-Tag. (1)

Das erste Vakzin mit geringer Wirksamkeit 

In über dreißig Jahren der Arzneimittelforschung befassten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlicher ausgiebig mit der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Malaria. 2021 nun die erfolgsversprechenden Ergebnisse. Die Weltgesundheitsorganisation hat erstmals die breite Anwendung eines Malaria-Impfstoffs empfohlen. Die Verabreichung des Vakzins RTS,S soll „an Kindern in Afrika südlich der Sahara und in anderen Malaria-Regionen“ stattfinden. Bereits im Jahr 2019 startete dazu die Pilotstudie in Ghana, Kenia und Malawi, in der mehr als 2 Millionen Kinder geimpft wurden. „Unter den jungen Geimpften sind tödliche Krankheitsverläufe um 30 Prozent zurückgegangen.“ Auf Grundlage der Wirksamkeit des Vakzins ist die Empfehlung ausgesprochen worden. WHO-Chef und Malaria-Forscher Tedros Adhanom Ghebreyesus spricht zwar von einem historischen Moment, aber auch von einer zu geringen Wirksamkeit. (1) 

BioNTech forscht an Impfstoff mit hoher Wirksamkeit 

Auch der deutsche Impfstoff-Hersteller BioNTech will seine mRNA-Technologie für die Entwicklung eines hochwirksamen Impfstoffes gegen die Tropenkrankheit Malaria nutzen. In Kooperation mit der Gates-Stiftung und Vertretern der WHO soll bis Ende 2022 eine klinische Studie auf den Weg gebracht werden, die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Vakzins untersucht. Dazu verwendet der Mainzer Konzern für die ersten Phasen seine Gewinne aus der Produktion der Covid-19-Impfstoffe. (3) 

Corona verschärft Malaria-Lage 

In den letzten zwei Jahren ist der Kampf gegen die Infektionskrankheit in den betroffenen Ländern vernachlässigt worden. Grund ist die Corona-Pandemie, infolge derer Personal abgezogen wird, um Corona-Infizierte zu behandeln. Auch Versorgungsketten für Moskitonetze und Medikamente sind zusammengebrochen. In den afrikanischen Ländern seien die Malaria-Behandlungen daher um 15 Prozent zurückgegangen, in Asien sogar um 60 Prozent. (2) 

Im Podcast unserer Mitgliedsorganisation action medeor könnt ihr mehr Hintergründe über Malaria erfahren: https://medeor.de/de/blog/mitschnitt/podcast-malaria.html 

Quellen:

(1) „WHO empfiehlt Malaria-Impfstoff für Kinder“ in Frankfurter Allgemeine vom 06.10.2021 

(2) „Erstes Malaria-Vakzine mit hoher Wirksamkeit“ in Tagesschau vom 25.04.2021 

(3) „BioNTech will Malaria-Impfstoff entwicklen“ in Tagesschau vom 27.07.2021 

Verfasst am 04.04.2022