Yvan Sagnet aus Kamerun

Lesen Sie hier die Lebensgeschichte von Yvan Sagnet

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Ivan Sagnet_©Radio-Canada/Sylvain Desjardin

Yvan Sagnet aus Kamerun

Yvan Sagnet geriet vor sieben Jahren in die Fänge eines Caparole. Caparole ist der Name für einen Rang beim Militär. In Italien meint man aber damit  Arbeitsvermittler, die den Landwirten billige Arbeitskräfte besorgen und daran ordentlich verdienen. Yvan erzählt: ‚‚Er (Caparole) zahlte mir für jede Kiste à 300 Kilo 3,50 Euro. Für 300 Kilo!“ Fünf Kisten schaffte er an einem Tag. „Das sind 20 Euro für 14 Stunden Arbeit. Davon musste ich noch fünf Euro für den Transport abziehen und 3,50 Euro für das Brot. Am Ende hatte ich nichts mehr. Nach fünf Tagen habe ich ‚Nein‘ gesagt.“

Yvan organisierte einen Streik, welcher eineinhalb Monate dauerte – der erste Streik von ausländischen Arbeitskräften in Italien. Durch diesen Streik ist das Thema der Ausbeutung ausländischer Arbeitskräfte in die Öffentlichkeit gekommen. Doch noch immer gibt es viel zu tun: ‚‚Coop, Auchan, Carrefour und Lidl: Die großen Lebensmittelunternehmen sind die wahren Schuldigen, denn am Ende entscheiden sie über die Preise für die Produkte“, sagt Yvan. Das bedeutet auch, dass die Konsumenten unbewusst zu Mitschuldigen werden durch den Kauf von billigen Tomaten aus Süditalien (Quelle).

In Turin hat Yvan ein Leben als Ingenieur aufgebaut. Zudem hat er eine Stiftung gegründet, die gegen die Ausbeutung in der Landwirtschaft vorgeht. Hier kommen Sie zu der italienischen Webseite seiner Organisation NoCap.

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